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Zwei Werksteine mit Bearbeitungsspuren

39 | Zwei Werksteine mit Bearbeitungsspuren

Westfalen
Um 1600

Sandstein, Farbreste
a) L 60 x B 23 x H 15 cm
b) L 78 x B 26 x H 13 cm

Ursprung und Funktion der aus einer älteren Sammlung überkommenen Fragmente eines Frieses sind nicht abschließend bestimmt. Ihre vielen Details erzählen dennoch eine reiche Geschichte. Die millimeterfeine Gestaltung und handwerkliche Charakteristik der Schauseite mit Profilierung, Perlstabornament und Renaissance-Antiqua-Schrift erlaubt eine Datierung gegen 1600. Die Schrift wurde nachträglich ausgemeißelt. Noch lesbare Spuren geben Auskunft über die Regierungsdauer von Monarchen, einmal sechs und einmal 19 Jahre. Ihnen galt wohl die Löschungsabsicht. Die Unterseite bildete einen Überstand nach vorn. Die im Bauzusammenhang nicht sichtbaren Flächen sind mit dem Meißel grob „geflächt“. Seitlich finden sich Löcher für eiserne Vierkantdübel wie an der gotischen Fensterrose. Reste mehrerer Farbschichten verweisen auf einen Innenraumstandort.
→ Viele der beschriebenen Bauspuren können mit der Lampe im Streiflicht sichtbar gemacht werden.