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Maueranker

9 | Maueranker

Haus Klein Schonebeck
Nottuln, Kreis Coesfeld
1713
Baudatum dendrochronologisch ermittelt
Aus dem abgebrochenen Nebenflügel

Schmiedeeisen
L 96 x B 34 x H 17 cm (inkl. der Nägel)

Der 2012 geborgene Maueranker „verankerte“ die Außenmauer an einem Deckenbalken. Der lange Bandeisenabschnitt war an einer Seite des Balkens angenagelt. In zwei Löchern stecken noch die handgeschmiedeten Nägel. Das Ende mit drei Nagellöchern ist leicht verbreitert. Zur Herstellung eines Widerlagers an der Außenmauer diente eine Öse (Auge), durch die ein senkrechter Stift gesteckt wurde.

Zu den Abmessungen des Ankers passt eine Mauerstärke von ca. 26 cm, entsprechend einer Steinlänge. Maueranker wurden meist schon im Bauvorgang eingebracht und zeigen das Niveau der Geschossbalken an. Neben den zweiteiligen Ankern mit Öse existieren einteilige, bei denen das außen sichtbare Widerlager, die „Ankerflunke“, angeschmiedet ist. Diese wurde oft kunstvoll als Initiale der Bauherrschaft und als Ziffer des Baujahrs gestaltet.