Inhalte der Schulung
Der Baumberger Kalksandstein ist ein hochgeschätztes Baumaterial in der westfälischen Kulturlandschaft, das bis heute die Oberflächen bedeutender Baudenkmäler prägt. Zur Bewahrung dieser Objekte gegen Schäden durch Bewitterung wurden früher Maßnahmen zur Hydrophobierung der Oberflächen durchgeführt. Nach heutigem Kenntnisstand führt diese als Schutz gedachte Behandlung aber zu einer Vergrößerung der Schäden und stellt damit eine besondere Herausforderung für Denkmaleigentümer dar. Wir haben uns daher gefragt: Wie können wir und Sie mit diesen Althydrophobierungen umgehen und die Objekte erhalten?
In einem mehrjährigen, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekt haben wir mit einem interdisziplinären Team Lösungswege erkundet: In einem ersten Schritt wurden die Schadensprozesse an ausgewählten Denkmälern genauer beleuchtet. Darauf aufbauend haben wir modellhafte Konservierungen mit verschiedenen Materialien und Methoden durchgeführt und ihre Auswirkungen beobachtet. Entstanden ist ein objektgerechtes, systematisches Untersuchungs-, Maßnahmen- und Monitoringprogramm.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse haben wir außerdem in einer leicht anwendbaren Handlungshilfe zusammengefasst: Auf der Website „www.lwl-steinkonservierung.de“ hilft Ihnen ein Leitsystem dabei, Ihre Fragen schnellstmöglich zu beantworten, etwa wie Sie erkennen können, welcher Stein vorliegt und wie genau er geschädigt ist. Welche Restaurierungsmaßnahmen sind passend? Und wie können Wartung und Monitoring gestaltet werden?
Auf der Schulung am 20. Juni 2024 möchten wir Ihnen das Projekt, unsere Erkenntnisse und den entwickelten Leitfaden genauer vorstellen. Hauptteil der Veranstaltung wird eine Busexkursion zu drei der untersuchten Anlagen sein: Haus Stapel in Havixbeck, Haus Alst in Horstmar sowie das Schloss in Münster. Das Projektteam und weitere Expert:innen erläutern am Objekt, welche Untersuchung vorgenommen wurden und wie der Leitfaden praktisch angewendet werden kann.
Die Schulung richtet sich an die Mitarbeitenden der Untere Denkmalbehörden, Denkmaleigentümer:innen, Restaurator:innen, Handwerker:innen und alle weiteren Beteiligten.
Programm (wird noch angepasst)
09:00 Uhr Begrüßung
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (angefragt)
Dr. Holger Mertens, Landeskonservator, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Constanze Fuhrmann
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
09:20 Uhr Vorstellung des Leitfadens und Erkenntnisse des Projektes
Dr. Birte Graue
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
11:30 Uhr Pause
10:50 Uhr Busexkursion
11:30 Uhr Haus Stapel in Havixbeck
Begrüßung
Dr. Mechthild Freifrau Raitz von Frentz
Eigentümerin
ERKENNEN: Methoden der Schadenserfassung am Objekt
HANDELN:
PFLEGEN:
13:00 Uhr Mittagspause im Gasthof Kluthe
14:45 Uhr Haus Alst in Horstmar
Begrüßung
Frau von Westerholt
Eigentümerin
Vorstellung Objekt ohne Hydrophobierung
Dr. Birte Graue
16:40 Uhr Schloss Münster
Beispielhafte Umsetzung Schloss Münster
Dr. Birte Graue
Abschlussdiskussion
17:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Ab 17:45 Uhr Inoffizieller Ausklang im Gasthaus Leve (Selbstzahler)
Weitere Informationen
Termin und Ort
Donnerstag, 20. Juni 2024
9:00 bis 17:30 Uhr
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
48143 Münster
Vom Hauptbahnhof Münster zu Fuß oder mit dem Bus.
Ab Münster Hauptbahnhof sind es 15 Gehminuten Richtung Domplatz/Prinzipalmarkt. Es fahren die Buslinien 1, 9, 12, 14 (Bussteig B1) sowie 2, 4, 10, 11, (Bussteig C1) vom Hauptbahnhof zur Haltestelle Domplatz (etwa 7 Minuten Fahrzeit).
Parkplätze: Das Museum verfügt über keine eigenen Parkplätze. Bitte nutzen Sie das Parkhaus Aegidiimarkt (gegenüber des Museums)
Die Exkursion endet am Schloss Münster. Sie können von dort mit dem Linienbus zum Bahnhof fahren. Das Parkhaus Aegidiimarkt ist fußläufig zu erreichen (1 km).
Barrierefreiheit
Die Räumlichkeiten sind barrierefrei, die Busexkursion ist leider nicht barrierefrei. Bitte sprechen Sie uns an.
Teilnahmegebühr
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Sonstiges
Bitte denken Sie für die Exkursion an festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung.
Sollten Sie Übernachtungsgepäck haben, können Sie dieses mit ins Museum nehmen und nach der Exkursion beim gemeinsamen Gang vom Schloss zum Gasthaus Leve dort abholen. Alternativ können Sie das Gepäck auch mit in den Reisebus mitnehmen.