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Rückblick Denkmalpflege: Westfälisch – Praktisch

Einblicke und Ausblicke – Zukunftskonzepte für Fenster im Denkmal

Fortbildung im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Ehemalige Landwirtschaftskammer Münster, Ausschnitt mit Key Visual

Inhalte der Veranstaltung

Angesichts der anhaltenden Bedeutung historischer Fenster in der Denkmalpflegepraxis wandte sich unsere Veranstaltungsreihe nach mehr als zehn Jahren erneut den historischen Fenstern zu. Die funktionalen und bauphysikalischen Anforderungen an diese Bauteile sind in den letzten Jahren noch einmal deutlich gestiegen. Sie unterliegen damit gerade im Profanbau einem unvermindert hohen Anpassungsdruck, unabhängig von Material und Bauweise.

Unsere wissenschaftlichen Referent:innen berichteten auf der Veranstaltung aus ihrer Praxis, ergänzt durch Erfahrungsberichte externer Handwerker:innen und Planer:innen. Sie erläuterten öffentlich-rechtliche Vorschriften und Vorgehensweisen im Umgang mit Fenstern sowie Methoden der Bestandsaufnahme. Der zeitliche Schwerpunkt lag auf Objekten vom Historismus bis in die jüngere Nachkriegsmoderne. Ein Einführungsvortrag vermittelte dazu den entsprechenden geschichtlichen und typologischen Überblick. Die Praxisvorführungen am Nachmittag zeigten abschließend exemplarische Fensterbeispiele und Maßnahmen an ausgewählten Objekten des Freilichtmuseums.

Programm

Moderation
Dr. Simone Meyder, Referatsleitung Praktische Denkmalpflege, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

9:00 Uhr 
Begrüßung 
Dr. Marie Luisa Allemeyer, Museumsdirektorin, LWL-Freilichtmuseum Detmold
Dr. Holger Mertens, Landeskonservator, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

9:15 Uhr
Den Durchblick behalten – Fenster vom Historismus bis in die jüngere Nachkriegsmoderne
Katharina Hinz, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

9:45 Uhr
Bestandsaufnahme und Abwägung verschiedener energetischer Aufwertungsmöglichkeiten für den historischen Fensterbestand dreier Gebäude der LWL- Klinik Warstein, Kreis Soest
Holger Engelhardt, DenkmalDienst Westfalen-Lippe, Werl

10:15 Uhr
Fachlicher Austausch

10:30 Uhr
Kaffeepause

11:00 Uhr
Impulsbeitrag: Gerettet und energetisch ertüchtigt – Die Wendeflügel-Fenster im Landeskirchenamt in Bielefeld
Dr. Barbara Pankoke, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

11:15 Uhr
Industrielle Profilstahlfenster – Restaurierung der Bauhausfenster am ehemaligen königlichen Lehrerseminar in Siegburg
Christian Schulte, Mühlenhof-Restaurierungen GmbH, Lichtenau

11:45 Uhr
Das neue 1950er Jahre Gesundheitshaus – Angewandte Denkmalpflege und moderne Bauvorschriften: ein Widerspruch?
Susanne Künster, Landmarken AG, Aachen/Münster
Martin Kaufmann, Restaurierungsatelier Die Schmiede GmbH, Duisburg

12:15 Uhr
Fachlicher Austausch

13:00 Uhr 
Mittagessen

14:00 Uhr 
Praktische Vorführungen

15:00 Uhr 
Kaffeepause

16:00 Uhr 
Abschlussdiskussion

16:30 Uhr
voraussichtliches Ende

Fenster als geschichtliche Zeugnisse

Als geschichtliche Zeugnisse liegen Fenster im denkmalpflegerischen Interesse und verdeutlichen durch ihre bauliche Substanz historische Gestaltungs- und Fertigungstechniken. Gleichzeitig zählen Fenster zu denjenigen Bauelementen, die das Erscheinungsbild von Baudenkmälern ganz besonders prägen – ob bauzeitlich überliefert, als dem Denkmal zugewachsene eigenständige Bauschicht oder als zweckmäßige Zutat unserer Zeit. Funktional und materiell sind sie mindestens ebenso relevant: Sie dienen dem Wetterschutz, der Belichtung und Belüftung und sind eine bauphysikalisch sensible Schnittstelle. Faktoren, die seit jeher einen großen Sanierungs-, Optimierungs- und Veränderungsdruck auf Fenster ausüben.