Was ist "Grüne Infrastruktur"?
Bundeskonzept und Pilotprojekt in Westfalen-Lippe
Die graue Infrastruktur in Deutschland weist Defizite auf. Straßen, Brücken und Kanalisationssysteme harren der Modernisierung. Nicht anders ergeht es auch der "Grünen Infrastruktur", die in Stadt und Land aus natürlichen und naturnahen Flächen besteht. Dabei sind wir auf zahlreiche Ökosystemdienstleistungen der "Grünen Infrastruktur" angewiesen, wie die Bereitstellung von Trinkwasser, der Beitrag von Wäldern zur Klimaregulierung und zur Verbesserung der Luftqualität oder wie das Natur- und Kulturerbe in der Landschaft, das zum menschlichen Wohlergehen beiträgt.
Das "Bundeskonzept Grüne Infrastruktur" fordert daher eine intelligente Vernetzung dieser Flächen, um die Lebensqualität von Mensch und Tier zu verbessern, Biodiversität zu fördern und historische Kulturlandschaften zu schützen.
Das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E Vorhaben) "Grüne Infrastruktur in ländlichen Räumen", finanziert vom Bundesamt für Naturschutz, verfolgt das Ziel, die grüne Infrastruktur für den Arten- und Biotopschutz, die Erholung sowie für die historische Kulturlandschaft im Kreis Lippe in Ostwestfalen weiterzuentwickeln. Als Pilotprojekt zwischen Teutoburger Wald und dem Eggegebirge leistet das Vorhaben eine wichtige Grundlagenarbeit: von der Methodenentwicklung über die Umsetzung bis hin zur Evaluierung und Bewertung der Maßnahmen.
Inhalte des Fachgesprächs
Das Konzept "Grüne Infrastruktur" bietet für uns Anlass, es im Kontext der Kulturlandschaftsentwicklung einzuordnen:
- Welche Chancen hat das Konzept der „Grünen Infrastruktur“ für die Erhaltung (historischer) Kulturlandschaften?
- Wie gelingt es, eine Brücke zwischen Naturschutz, Erholung, Denkmalpflege und Archäologie in der Planung zu schlagen?
- Welche formellen und informellen Planungsinstrumente können zur Umsetzung genutzt werden?
Im Rahmen des diesjährigen Fachgesprächs ist eine Expert:innengruppe diesen und weiteren Fragen nachgegangen und hat abgewägt, welche Inhalte einer detaillierteren Betrachtung bedürfen. Das Fachgespräch hat der Vernetzung der Expert:innen untereinander, der Fokussierung des Themas und der inhaltlichen Vorbereitung auf den Kulturlandschaftskonvent 2025 gedient.