Von der Kunst zur Umnutzung: Die Brunsteinkapelle in Soest
Denkmal des Monats April 2025
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Foto: Wolfgang Detemple/ Arnsberg
Denkmalgerechte Umnutzung zur kulturellen Veranstaltungsstätte
Die Brunsteinkapelle in Soest blickt auf eine 700-jährige, wechselvolle Nutzungsgeschichte zurück. Seit 1998 wird sie nicht mehr für sakrale Zwecke genutzt. Heute ist sie ein positives Beispiel dafür, wie ein Baudenkmal aus dem 14. Jahrhundert durch denkmalgerechte Modernisierung und Sanierung der Öffentlichkeit und kommenden Generationen zugänglich gemacht werden kann – als kulturelle Veranstaltungsstätte für Trauungen, Konzerte und Lesungen.
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Foto: Wolfgang Detemple/ Arnsberg
Aus der Geschichte lernen
Der heute überlieferte Kapellenbau wurde um 1320 bis 1400 durch die Stiftungen mehrerer einander nachfolgender Patrizierfamilien geschaffen. Die in die Glocke der mittelalterlichen Brunsteinkapelle eingelassene Inschrift steht sinnbildlich für die wechselvolle Nutzungsgeschichte des Baudenkmals: DIE REFORMIERTE GEMEINDE BINNEN SOIST HABEN MICH UMBGIESEN LASSEN IM JAHR 1727. Interimslösungen, zeitweiliger Leerstand, erneute Instandsetzungen sowie Weiter- und Umnutzungen stellen hierbei eine Kontinuität im Laufe der Jahrhunderte dar. Es wechselten sich Patronate von Patriziergeschlechtern, kommunale und kirchlich-konfessionelle Verantwortlichkeiten ab.
Mit dieser Historie eignet sich die nun durch private Initiative auf den Weg gebrachte denkmalgerechte Modernisierung und Restaurierung der Brunsteinkapelle als besonders positives Beispiel für Umnutzungen.
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Foto: Claus Peter/ Hamm
Strukturwandel und Umnutzung
Der von Seiten der Kirchen eingeleitete Strukturwandel bringt für die kirchlichen Gemeinden Herausforderungen mit sich. So stellen sie derzeit ihre Immobilien auf den Prüfstand; diejenigen, die künftig nicht mehr für die liturgischen, erzieherischen und karitativen Zwecke notwendig sind, sollen möglichst umgenutzt bzw. veräußert werden.
In ihrer 700-jährigen Geschichte wurde die Brunsteinkapelle 1998 erstmals für nicht sakrale Zwecke genutzt, indem der renommierte lokale Künstler Fritz Risken hier sein Atelier einrichtete. Folgerichtig wurde die Kapelle entwidmet.
Schließlich trennte sich die evangelische Petri-Pauligemeinde 2021 von der Kapelle und verkaufte sie an einen privaten Eigentümer. Die Eigentümerfamilie widmete sich fortan mit hohem Engagement dem denkmalgeschützten Kleinod.
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Vom Frühjahr 2023 bis Sommer 2024 fanden die Arbeiten zur aktuellen Umnutzung statt. Unter Beteiligung der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Soest, der Stadtarchäologie sowie der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen führte ein im Bereich der Denkmalpflege fachlich versiertes Team die Maßnahmen aus: das Architekturbüro Hellmann Architektur/Ingenieurgesellschaft mbH aus Soest gemeinsam mit der Bau- und Möbeltischlerei Bahne aus Bad Sassendorf-Neuengeseke, dem Steinmetzbetrieb Madeia aus Soest und der Malerfirma Lahme aus Arnsberg.
Die Bausubstanz und Ausstattung wurden denkmalgerecht restauriert und jüngere, nicht denkmalwerte Einbauten entfernt. Sodann wurden energetische Maßnahmen mit einem neuen Heizungssystem umgesetzt sowie eine an die Nutzung angepasste Lichttechnik eingebracht. Zudem waren zeitgemäße Funktionsräume (Sanitäranlagen, Teeküche, Stuhllager, Technik) außerhalb der Kapelle im bereits vorhandenen rückwärtigen Anbau einzurichten, der nun durch den einzubauenden zweiten baulichen Rettungsweg auch unmittelbar mit dem Kapellensaal verbunden wurde.
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Foto: Wolfgang Detemple/ Arnsberg
Umgang mit den Grab- und Gedächtnisplatten
Derweil wurden die im Lehmboden eingebetteten Grab- und Gedächtnisplatten mit Inschriften und Familienwappen des 17. und 18. Jahrhunderts durch die Rückbauarbeiten wieder aufgedeckt. Sie nehmen nahezu die gesamte Fläche des Kapellenbodens ein. Verwitterungsspuren unterschiedlicher Intensität zeigen auf, dass sie ehemals auf einem Kirchhof standen.
Beim Einbau der Fußbodenheizung mit einem Estrich galt es einen Aufbau zu planen, der weiterhin ermöglicht, dass die Grabplatten durch die Abdichtung des Bodens bedingt nicht durch einen Feuchtestau oder durch zusätzliches Gewicht Schaden nehmen. Dies gelang durch Drainagematten und Lüftungsschlitze. Einzelne Grabplatten sind weiterhin durch Sichtfenster im Boden zu sehen.
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Foto: Wolfgang Detemple/ Arnsberg
Nach Abschluss der Maßnahme
Der Chor mit Altartisch (17. Jahrhundert) und Kanzel (1553) nach Abschluss der Maßnahme. Foto 2024
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Foto: LWL/Eva Zepp
Fertiggestellter Saal mit Empore. Foto 2024
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Foto: Wolfgang Detemple/ Arnsberg
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Einlass für die Öffentlichkeit
Mit der gelungenen baulichen Maßnahme im Innenraum wurde die letzte von ehemals 20 durch Patrizierfamilien gestifteten mittelalterlichen Kapellen in Soest für die nächste Generation aufgewertet und erneut in Nutzung gebracht.
Anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 8. September 2024 öffnete die Brunsteinkapelle wieder ihre Türen für die Öffentlichkeit, die dort heute für Veranstaltungen wie Trauungen, Konzerte oder Lesungen Einlass findet.
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Foto: LWL/Eva Zepp
Weitere Informationen
Die Instandsetzungsarbeiten wurden durch Wilfried Vollmar vom Soester Film-Klub e.V. begleitet. Die Filme finden Sie hier:
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