Baumberger Kalksandstein
Baumberger Kalksandstein ist ein hochgeschätztes Baumaterial in der westfälischen Kulturlandschaft, aus dem bedeutende Baudenkmäler und Bildhauerwerke errichtet sind. Zum Schutz dieser Objekte gegen Schäden durch Witterungseinflüsse wurden früher Maßnahmen zur Hydrophobierung der Oberflächen durchgeführt. Nach heutigem Kenntnisstand führt diese als Schutz gedachte Behandlung aber meist zu einer Verstärkung der Schäden und stellt damit eine besondere Herausforderung für Denkmaleigentümer:innen dar. Wir haben uns daher gefragt: Wie können wir und Sie mit diesen Althydrophobierungen umgehen und die Objekte erhalten?
Das Forschungsprojekt
In einem mehrjährigen, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekt haben wir mit einem transdisziplinären Team Lösungswege erkundet: In einem ersten Schritt wurden die spezifischen Schäden und Schadensprozesse an ausgewählten Denkmälern genauer beleuchtet. Darauf aufbauend haben wir modellhafte Konservierungen durchgeführt und laufende Restaurierungen erfasst. In einem dritten Schritt wurden die langfristige Wirkung untersucht sowie bestehende Wartungs- und Monitoring-Konzepte überprüft und erweitert. Entstanden ist ein praxisorientierter Leitfaden für ein objektspezifisches, systematisches Untersuchungs-, Maßnahmen- und Monitoring-Programm.
Der Praxisleitfaden
In diesem leicht anwendbaren Online-Praxisleitfaden haben wir die wissenschaftlichen Ergebnisse zusammengefasst. Auf der Website www.lwl-steinkonservierung.de hilft Ihnen ein Leitsystem dabei, Ihre Fragen schnellstmöglich zu beantworten: Welcher Schaden liegt vor und wie genau ist er entstanden? Welche Restaurierungsmaßnahmen sind passend? Und wie können Wartung und Monitoring gestaltet werden?
Die Veranstaltung
Auf der Schulung am 10. April 2025 haben wir das Projekt, unsere Erkenntnisse und den entwickelten Leitfaden vorgestellt. Hauptteil der Veranstaltung war eine Busexkursion zu drei Denkmälern: Haus Stapel in Havixbeck, Haus Alst in Horstmar sowie das Schloss in Münster. Das Projektteam und weitere Expert:innen haben am Objekt erläutert, welche Untersuchungen und Maßnahmen vorgenommen wurden und wie der Leitfaden praktisch angewendet werden kann.
Programm
Ab 8:15 Anmeldung (LWL-Museum für Kunst und Kultur)
9:00 Begrüßung
Dr. Holger Mertens
Landeskonservator für Westfalen-Lippe
Constanze Fuhrmann
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
9:20 Vorstellung des Online-Leitfadens und Erkenntnisse des Projektes
Dr. Birte Graue
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
10:20 Pause mit Brötchen (auch zum Mitnehmen)
10:40 BUSEXKURSION
11:30 Haus Stapel in Havixbeck
Begrüßung
Dr. Mechthild Freifrau Raitz von Frentz
Eigentümerin
1. ERKENNEN: Methoden der Schadenserfassung am Objekt
Dr. Frank Schlütter
Amtliche Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen
Dipl. Rest. Gerhard D´ham
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
2. HANDELN: Maßnahmen nach dem Baukasten-Prinzip
Robert Wennemer M.A.
Wennemer GmbH
Dr. Birte Graue
3. PFLEGEN: Möglichkeiten für Monitoring und Wartung
Prof. Dr. Peter Kozub
CICS Technische Hochschule Köln
Christoffer Diedrich M.A.
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
13:15 Mittagspause mit zweierlei Suppe (vegan und mit Fleischeinlage)
14:45 Haus Alst in Horstmar
Begrüßung
Dr. Burchard Graf von Westerholt
Eigentümer
1. ERKENNEN: Schadenserkennung am Objekt ohne Hydrophobierung
Dr. Birte Graue
2. HANDELN: Konservierung bildhauerischer Bereiche
Prof. Dr. Peter Kozub
3. PFLEGEN: Unterbringung, Schutz und denkmalpflegerischer Umgang
Lale von Baudissin B.A.
16:40 Schloss Münster
Restaurierung am Schloss Münster
Dr. Dirk Strohmann
(ehem.) LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Dr. Birte Graue
Drohnengestütztes Monitoring
Christoffer Diedrich M.A.
17:45 Ende der Veranstaltung
Ab 18:00 Inoffizieller Ausklang im Gasthaus Leve (Selbstzahler)

