Transkript anzeigen Abspielen Pausieren
Hohlziegel

13 | Hohlziegel einer mittelalterlichen Dachdeckung

Ev. Kirche
Borgholzhausen,
Kreis Gütersloh
Um 1340
Baudatum dendrochronologisch ermittelt
Lesefund aus Gewölbetrichter

Tonziegel
Deckziegel: L bis 40 x B 12 x Stärke 1,4–1,8 cm
Rinnziegel: L bis 40 x B 18,2 x Stärke 1,4–1,8 cm

Diese im Mittelalter auf Kirchen, Klostergebäuden und städtischen Bürgerhäusern weitverbreitete Hohlziegeldeckung war aus rinnenartigen Unterziegeln und ähnlich geformten, mit der Rundung nach oben auf die Stoßfugen gelegten Deckziegeln zusammengesetzt. Die Rinnenziegel hingen mit einer Nase an den Dachlatten, die Deckziegel besaßen auf ihrer Oberseite einen Knauf, der das Nachrutschen der Ziegel verhindern sollte. Sämtliche Hohlziegel wurden mit reichlich Kalkmörtel verlegt.

Einige wenige Ziegelfragmente weisen Besonderheiten auf. So befinden sich an der Unterseite dieser Deckziegel angesetzte Zapfen. Andere Deckziegel haben kappenförmige Enden (Kalotten), die in seitlichen Aussparungen der Rinnenziegel eingehangen werden konnten. Diese zusätzliche Sicherung konnte in Deutschland bisher nur in Uelzen (Niedersachsen) nachgewiesen werden.