40 | Fragment einer bedeutenden Stuckausstattung
Gut Brockhausen, Herrenhaus
Lippetal-Brockhausen
Um 1750
1970 abgebrochen
Fragment wurde beim Einbau dreier Ersatzdecken im Erbdrostenhof nicht benötigt
Gipsstuck auf strohbewehrtem Unterputz
B 52,5 x H 46,5 x Stärke 9,5 cm
Als das baufällige Herrenhaus des Guts Brockhausen 1970 abgebrochen wurde, war eine Auflage für den Abriss, dass die bedeutenden Stuckdecken erhalten bleiben. Sie sollten im Erbdrostenhof in Münster eingebaut werden. Der Erbdrostenhof war durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört worden. Nicht alle Decken waren anhand alter Fotos rekonstruierbar. Hier kamen die Stuckdecken aus Gut Brockhausen ins Spiel, die in drei Räumen des Obergeschosses verbaut wurden.
Einige Stuckteile wurden nicht für den Wiedereinbau benötigt, und so fand die dekorative Rocaille über Umwege den Weg ins Bauteilearchiv. Anders als im Erbdrostenhof, ist beim Ausstellungsstück die bauzeitliche altrosa Farbfassung noch zu erkennen, außerdem die Struktur der beiden Strohlehmunterputzschichten und die Tierhaar- und Metalldrahtarmierung des Oberputzes.