20 | Nachbildung eines mittelalterlichen Spitzziegels
Ehem. Stiftskirche
Cappenberg
Selm, Kreis Unna
Nachbildung 1930er-Jahre der Deckung des
12. Jahrhunderts
Tonziegel
L 47,5 x B 23,7 x H 4,9 cm
In Gegenden mit Tonvorkommen wurden Dachziegel gebrannt. Handgestrichene, im Kohlebrand hergestellte Pfannen oder Plattenziegel hatten meist eine kräftige hellrote Färbung.
Bereits im hohen Mittelalter kamen Spitzziegel als Deckung von Kirchen zum Einsatz, wie hier in Cappenberg.
Sie hängen an einer Nase auf der Lattung und sind in Doppeldeckung verlegt. Das heißt, ein Ziegel überdeckt die Stoßfugen der darunterliegenden Ziegellage komplett, sodass von dieser nur die Spitzen oder auch Rundungen freiliegen.
Dadurch ergibt sich das vertraute Rauten- oder Schuppenbild der Deckung. Die Lattenweite ist mit ca. 15–20 cm vergleichsweise gering.