Das Hirschberger Tor in Arnsberg
Denkmal des Monats
Mai 2023
Gemeinsam gerettet – Hirschberger Tor für die Zukunft erhalten
Arnsberg feiert die erfolgreiche Restaurierung des Hirschberger Tores. Zunehmende Schäden und eindringende Feuchtigkeit hatten das repräsentative Bauwerk nach einem Entwurf von Johann Conrad Schlaun in Gefahr gebracht. Unterstützt durch bürgerschaftliches Engagement sicherte die Stadt Arnsberg die Zukunft des Denkmals mit einer umfassenden Sanierung.
Ursprünge
Das Hirschberger Tor entstand 1753 im Zusammenhang mit dem Ausbau des Hirschberger Schlosses bei Warstein zu einem Jagdschloss für Fürstbischof Clemens August. Er veranlasste den Bau eines repräsentativen Eingangstores.
Seine Nachfolger, die Kurfürsten Maximilian Friedrich und Max Franz, waren an der Jagd nicht interessiert. In der Folge verfiel das Schloss mehr und mehr. Die hessische Regierung, ab 1803 Eigentümerin der Anlage, legte keinen Wert auf den Erhalt des inzwischen teilweise verfallenen Schlosses und verkaufte es auf Abbruch. Erhalten blieb nur das kunstvoll gestaltete Eingangstor.
Die dreiteilige Toranlage besteht aus einem breiten Mitteltor und zwei kleineren Eingängen. Auf dem Tor befinden sich zwei Jagdszenen einer Parforcejagd, geschaffen von dem Bildhauer Johann Christoph Manskirsch (1689 – 1760).
Denkmalwert früh erkannt
Im Zuge der ersten, staatlich veranlassten Denkmäler-Inventarisation in Westfalen wurde auch das Hirschberger Tor erfasst. So berichtet die Königlich Preußische Regierung am 24. Mai 1822 an Karl Friedrich Schinkel: „Wenn auch nicht als Denkmahl der Vorzeit bleiben doch noch einige andere Gegenstände als Meisterwerke der Kunst. (…) Unter den ersteren gehört die Bildhauerarbeit auf dem Hofthore des ehemaligen Jagdschloßes zu Hirschberg, zwey, jedoch schon sehr beschädigte Gruppen der hohen Jagd vorstellend, welche als vorzüglich gelungene Werke des Meißels wohl eine Erhaltung verdienen.“1
Dort, wo heute das Hirschberger Tor in Arnsberg die Blicke der Einheimischen und Fremden auf sich zieht, stand zuvor das Pförtnerhaus des 1803 aufgelösten Klosters Wedinghausen. 1826 wurde das Tor von seinem ursprünglichen Standort in Hirschberg bei Warstein an diese Stelle versetzt.
Detail der Jagdszene während der Restaurierung
Restaurierungsmaßnahmen
Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurden die offenen Fugenbereiche der Toranlage geschossen, rostende Eisen ausgebaut, bildhauerische Ergänzungen vorgenommen und die bauzeitlichen, schmiedeeisernen Tore umfassend restauriert.
Mit einem kleinen Festakt am 6. Mai 2023 wurde das restaurierte Hirschberger Tor der Öffentlichkeit übergeben. Es bestand die Möglichkeit, sich das Ergebnis der Instandsetzungsarbeiten von einem Hubsteiger aus anzusehen. Darüber hinaus wurden die umfangreichen Maßnahmen in einem Vortrag vorgestellt.